Pressemitteilung: Bei der Straßenbeleuchtung ist weniger mehr

Am 19.12.2022 luden die GRÜNEN Seeheim-Jugenheim zu einer Begehung der Straßen in Seeheim mit gedimmter Beleuchtung ein. Nach einem längeren Beratungsprozess in der Gemeindepolitik sollten probeweise die Straßen „Im Waldwinkel“ und „Im Weihereck“ auf 25% der maximalen Leuchtkraft der LED-Lampen, die Straßen „Auf der Letteilung“ und „Akazienweg“ auf 50% der maximalen Leuchtkraft gedimmt werden. Bei der Begehung konnten die ca. 25 Teilnehmenden ihre eigenen Eindrücke in den Teststraßen gewinnen. Dazu maß der Beleuchtungsexperte Dr. Max Wagner an verschiedenen Stellen die Helligkeit in den Straßen und verglich diese mit den einschlägigen Normen.

Auch in den gedimmten Straßen wird die Norm-Helligkeit durch die Lampen erreicht. Dunklere Bereiche gibt es vor allem da, wo Lampen schon seit Jahrzehnten fehlen. Dies würde eine höhere Leuchtkraft der vorhandenen Lampen jedoch nur minimal verbessern. Interessant war, dass in allen Straßen mit gedimmten Lampen ca. 6-8 Lux direkt unter den Lampen gemessen wurden, unabhängig vom Dimmungsgrad wie er von der Gemeinde kommuniziert wurde. Im nicht gedimmten Grundweg hingegen wurden fast 40 Lux gemessen. Der von den Teilnehmer*innen wahrgenommene Helligkeitsunterschied war deutlich geringer. Die Bürger*innen haben festgestellt, dass sich das Auge schnell an Helligkeitsunterschiede gewöhnt und eine zu helle Beleuchtung eher blendet. Eine besonders helle und dichte Beleuchtung konnte an der Verlängerung der Friedrich-Ebert-Straße Richtung B3 im Wald beobachtet werden.

Die von den GRÜNEN schon lange geforderte Dimmung von Straßenlaternen stellt keine Einbußen in punkto Sicherheit dar. Mit Bedauern stellen die GRÜNEN fest, dass viele Fassaden, Vorgärten oder Waldränder unnötig hell beleuchtet werden. Mit einer generellen Dimmung aller Lampen in Wohngebieten würde die Gemeinde zudem bares Geld sparen. Auch Straßen außerorts sollten auf den Prüfstand gestellt werden – nicht alle müssen die ganze Nacht hell erleuchtet sein. „Insgesamt sehen wir noch großen Handlungsbedarf und werden im neuen Jahr dazu konkrete Anträge stellen,“ sagt Katja Ebert, Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN. „Mit dieser Begehung konnten wir hoffentlich auch andere Fraktionen von unseren alten Forderungen nach Dimmung der Straßenlaternen überzeugen, die vor 5 Jahren noch keine Mehrheiten gefunden haben.“