Endlich Sozialstaffelung für KiTa-Gebühren! 3. Juni 201428. Februar 2016 Gemeinsame Pressemitteilung der Fraktionen von Bündnis90/DIE GRÜNEN und der SPD Seeheim-Jugenheim Die Fraktionen Bündnis90/Die Grünen und die Sozialdemokraten haben einen gemeinsamen Antrag zur Einführung einer sozialen Gebührenstaffelung für die Kindertagesstätten (Kita) in Seeheim-Jugenheim erarbeitet und in die Gemeindevertretung eingebracht. Diesem Antrag ging eine jahrelange ergebnislose Diskussion voraus. Bereits im Jahr 2011 fasste die Gemeindevertretung den einstimmigen Beschluss, eine Gebührensatzung mit Sozialstaffelung erstellen zu lassen. Ein eigens eingesetzter Runder Tisch brachte kein akzeptables Ergebnis. Insbesondere die Elternvertreter lehnten die Vorschläge ab. Eine Arbeitsgruppe aus den Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und SPD setzte sich daraufhin zusammen und erarbeitete den nun vorliegenden Vorschlag. Beide Fraktionen halten an der ursprünglichen Zielsetzung der Gemeindevertretung fest und gestalten die Kita-Gebühren unter Berücksichtigung des jährlichen Brutto-Familieneinkommens neu. Zugleich wird – nachdem die Gebühren 10 Jahre stabil gehalten wurden – eine Gebührenerhöhung um ca. 20 % vorgeschlagen, die aber nur Familien mit Bruttoeinkommen über 60 000 Euro trifft. Die soziale Komponente bei dem neuen Gebührenmodell wird nämlich durch Ermäßigungsstufen realisiert. Auf Antrag werden Familien mit Einkommen unter 60.000 Euro Ermäßigungen in drei Stufen eingeräumt. Die größte Ermäßigung erfolgt bei einem jährlichen Bruttoeinkommen von unter 30.000 Euro und beträgt 50%. Die Anträge auf Ermäßigung sollen beim Gemeindevorstand gestellt werden nicht bei der jeweiligen Leitung einer Kita. Dadurch soll der geäußerten Sorge bezüglich des Datenschutzes Rechnung getragen werden. Zusätzlich werden in der neuen Gebührensatzung auch Ermäßigungen für Geschwisterkinder, die zeitgleich Kitas besuchen, berücksichtigt. Ebenfalls neu an dem Vorschlag von SPD und GRÜNEN ist, dass die Geschwisterermäßigung auch dann gelten soll, wenn ein Geschwisterkind eine Betreuung für unter 3-Jährige oder eine andere Kita in der Gemeinde besucht. Voraussetzung ist allerdings, dass sich die Kindertagesstätte nach demselben Gebührenmodell richtet. Da es keine verlässlichen Daten über Gehaltsstrukturen von Eltern in Seeheim-Jugenheim gibt, ist auch nicht berechenbar, wie sich das neue Gebührenmodell auf das Gesamtgebührenaufkommen auswirken wird. Daher schlagen die Fraktionsvorsitzenden Claudia Schlipf-Traup (Grüne) und Wolfgang Weber (SPD) pragmatisch vor, die Einnahmeentwicklung nach Ablauf von einem Jahr zu überprüfen. Bei größeren Abweichungen gegenüber dem derzeitigen Zustand sollten dann Anpassungen vorgenommen werden. Beide Vorsitzenden hoffen nun mit dem vorgelegten Gebührenmodell und der einbezogenen moderaten Gebührenerhöhung auf eine breite Unterstützung seitens der Gemeindevertretung und der Elternschaft.