Gemeinsame Erklärung der Gemeindevertretung zu den Stolpersteinwürfen ins Seeheim-Jugenheimer Rathaus 27. Februar 2014 Die Gemeindevertretung Seeheim-Jugenheim verurteilt aufs Schärfste, dass in der Nacht auf den zum zweiten Mal Stolpersteine, die in Nachbarorten gestohlen wurden, in Fenster des Seeheim-Jugenheimer Rathauses geworfen wurden. Die Gemeindevertretung wird sich durch diese schändlichen Taten nicht davon abhalten lassen, weiterhin den gemeinsam beschlossenen Weg zur Aufarbeitung der schrecklichen Geschichte der jüdischen und anderer Opfer der Nazi-Gewaltherrschaft und zur ständigen Erinnerung an die Gräueltaten zu gehen. Die jüngsten Taten unterstreichen, wie wichtig diese Aufarbeitung auch weiterhin ist. Wir, die Gemeindevertreter Seeheim-Jugenheims, werden alles dafür tun, dass rechtsradikales Gedankengut in Seeheim-Jugenheim keinen Nährboden findet. So soll es nach unserem Willen in Seeheim-Jugenheim weiterhin Ausstellungen, Veranstaltungen und die Verlegung von Stolpersteinen geben, um die Erinnerung – insbesondere für junge Menschen – wach zu halten. Wir setzen dabei auch auf die engagierte Teilnahme der Bevölkerung. Wir danken allen, die uns auf diesen Weg begleiten und sichern dem Runden Tisch „Wider das Vergessen“ unsere weitere Unterstützung zu. Besonderen Dank und Anerkennung sprechen wir aktuell der Schülervertretung des Schuldorfs Bergstraße aus, die als Reaktion auf die Steinwürfe in Rathausfenster im November des vergangenen Jahres spontan eine Lichterkette in Jugenheim organisierte. Sehr viele Menschen jeden Alters folgten dem Aufruf und setzten so ein deutliches Zeichen gegen die Untaten und für ein würdiges und dauerhaftes Gedenken an die Nazi-Opfer. gez.: Claudia Schlipf-Traup (Vorsitzende Fraktion Bündnis 90/Die Grünen) gez.: Hannjo Nawrath (Vorsitzender CDU-Fraktion) gez.: Ralph Konrad (Vorsitzender FDP-Fraktion) gez.: Wolfgang Weber (Vorsitzender SPD-Fraktion)